Nachhaltigkeitsanforderungen an Bauprodukte in der LEED-Zertifizierung

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Varianten der LEED-Zertifizierung

LEED (kurz für Leadership in Energy and Environmental Design) ist eine Zertifizierung, die weltweit als Bewertungssystem für umweltfreundliches Bauen verwendet wird. LEED gilt für alle Gebäudetypen und alle Bauphasen (Neubau, Innenausbau, Betrieb und Wartung sowie Kern und Hülle). Pro Bauphase sollte ein unterschiedliches Bewertungssystem gewählt werden. Beispielsweise sollte für Neubauten oder größere Renovierungen das LEED-Bewertungssystem für Gebäudedesign und -bau (BD+C) gewählt werden. Dies umfasst Neubauten und Kern und Hülle sowie Anwendungen für Schulen, Einzelhandel, Gastgewerbe, Rechenzentren, Lager und Vertriebszentren sowie das Gesundheitswesen. Für Ausbauprojekte bietet LEED das Bewertungssystem für Innendesign und -bau (ID + C), für Gebäudebetrieb und -wartung das Bewertungssystem O+M und viele andere.

Wie andere Zertifizierungssysteme für umweltfreundliches Bauen hat LEED das Ziel, bessere Gebäude zu schaffen, die ihren Beitrag zum globalen Klimawandel verringern, Wasserressourcen schützen und wiederherstellen, nachhaltige und regenerative Materialkreisläufe fördern, die Gesundheit des Einzelnen verbessern, die Artenvielfalt und Ökosystemleistungen schützen und verbessern und schließlich die Lebensqualität der Gemeinschaft verbessern. Von allen LEED-Punkten beziehen sich 35 % auf den Klimawandel, 20 % auf die menschliche Gesundheit, 15 % auf Wasserressourcen, 10 % auf die Artenvielfalt, 10 % auf die grüne Wirtschaft und die letzten 5 % auf Gemeinschaft und natürliche Ressourcen.

Derzeit gibt es drei Versionen von LEED, die für die Bewertung eines Gebäudes ausgewählt werden können. Dies sind Version 4, Version 4.1 und Version 5. Version 4 wurde vor 12 Jahren implementiert und führte einen stärker leistungsorientierten Ansatz für die Bewertung ein, um besser messbare Ergebnisse und ein optimiertes Benutzererlebnis zu ermöglichen. Die Kriterien für Materialien und Ressourcen sowie Wasser wurden erweitert und ein umfassenderer Ansatz für die Bewertung dieser beiden Bereiche gewählt. Version 4.1 wurde einige Jahre später im Jahr 2019 veröffentlicht und war eine inkrementelle Aktualisierung der einzelnen LEED-Bewertungssysteme. Hier rückten Gebäudestandards wie Energieeffizienz, Wasserschutz, Standort- und Materialauswahl, Tageslicht und Abfallreduzierung stärker in den Fokus. Schließlich ist Version 5.0 eine Überarbeitung des Systems mit dem Ziel, die gebaute Umwelt an kritischen Erfordernissen wie Dekarbonisierung, Erhaltung und Wiederherstellung von Ökosystemen, Gerechtigkeit, Gesundheit und Belastbarkeit auszurichten. Diese Version wird derzeit in einer ersten Pilotphase entwickelt.

Derzeit ist Version 4.1 für LEED BD + C: Core und Shell auf proca verfügbar. Version 5 wird hinzugefügt, sobald diese Version auf dem Markt ist.

Kreditkategorien der LEED-Zertifizierung für Bauprodukte

Die folgenden Kriterien stellen spezifische Anforderungen an einzelne Produkte und sind daher besonders wichtig für Hersteller von Bauprodukten. Es ist wichtig zu beachten, dass Produkte bei der Berechnung der Kreditpunkte für LEED je nach Kreditart unterschiedlich bewertet werden. Manche werden als 1 Produkt, manchmal als 1,5 Produkte und manche als 2 Produkte bewertet. Dies liegt daran, dass eine bestimmte Anzahl von Produkten die Kriterien erfüllen muss, um Punkte zu erhalten.

Kreditkategorie „Materialien und Ressourcen“

Innerhalb dieser Kreditkategorie gibt es verschiedene Kredite, die auf Produktebene relevant sind. Dazu gehören „Umweltproduktdeklarationen“, „Rohstoffbeschaffung“ und „Materialbestandteile“.

Umwelt-Produktdeklarationen

Für diese Gutschrift stehen zwei Optionen zur Verfügung. Option 1 ermöglicht die Vergabe von 1 Punkt, wenn mindestens 10 verschiedene fest installierte Produkte von mindestens drei verschiedenen Herstellern entweder eine produktspezifische EPD Typ III oder eine branchenweite EPD Typ III haben. Wenn ein Produkt eine produktspezifische EPD Typ oder eine branchenweite EPD hat (d. h. mit Überprüfung durch Dritte) und wenn das Produkt im Umkreis von 100 Meilen des Projektstandorts hergestellt wird, wird es als 2 Produkte bewertet. Wenn es nur eine produktspezifische EPD hat, wird es als 1,5 Produkte bewertet und bei einer branchenweiten EPD als 1 Produkt.
Option 2 betrachtet die Reduzierung des Treibhauspotenzials (GWP) des Produkts im Vergleich zu anderen herkömmlichen Produkten sowie anderen Auswirkungskategorien als GWP und ermöglicht bis zu 1 weiteren Punkt (für insgesamt max. 2 Punkte für die EPD-Gutschrift). Je nachdem, wie viel GWP-Reduktion ermittelt werden kann, kann ein Produkt als bis zu 2 Produkte bewertet werden.

Beschaffung von Rohstoffen

Im Rahmen dieser Gutschrift können bis zu 2 Punkte gesammelt werden, solange Produkte von mindestens drei verschiedenen Herstellern die Kriterien für verantwortungsbewusste Beschaffung und Gewinnung für mindestens 30 % aller dauerhaft installierten Produkte erfüllen. Zu diesen Kriterien gehören Optionen wie die Verwendung von biobasierten Materialien, Holzprodukte, die von FSC oder USGBC-zugelassenen Äquivalenten zertifiziert wurden, wenn Produkte einen bestimmten Recyclinganteil aufweisen oder wenn Produkte geborgen, aufgearbeitet oder wiederverwendet werden.

Materialbestandteile

Im Rahmen dieser Gutschrift können innerhalb von 2 Optionen maximal 2 Punkte gesammelt werden. Für Option 1 müssen mindestens 10 Produkte von drei verschiedenen Herstellern eingesetzt werden, die ein Chemikalieninventar der Produkte von mindestens 0,1% (1000 ppm) nachweisen. Dies kann beispielsweise durch ein Cradle-to-Cradle-Zertifikat, ein Declare-Label, Global Green TAG-Label o.ä. nachgewiesen werden.
Für Option 2 müssen mindestens 5 verbaute Produkte von 3 verschiedenen Herstellern ihr Chemikalieninventar nach standardisierten Methoden von mindestens 0,01 Gewichtsprozent (100 ppm) ebenfalls nachweisen . Hierzu zählen dieselben Zertifizierungen und Labels wie bei Option 1. Zusätzlich dürfen keine Stoffe der Zulassungsliste Anhang XIV, der Beschränkungsliste Anhang XVII und der SVHC-Kandidatenliste verwendet werden. Diese Abgleiche mit den REACH-Vorgaben müssen im Rahmen des Stoffinventars auf 100 ppm nachvollziehbar dokumentiert werden.

Kreditkategorie für die Qualität der Innenraumumgebung

Innerhalb dieser Gutschriftkategorie gibt es wiederum verschiedene Gutschriften, die bewertet werden können. Für proca ist allerdings nur eine relevant: „Low-Emitting Materials“.

Emissionsarme Materialien

Je nachdem, wie viele Produktkategorien die Anforderungen an reduzierte chemische Schadstoffe in Materialien erfüllen, können bis zu drei Punkte vergeben werden. Die Produkte werden gemäß ihrer Produktkategorie bewertet. Dies sind Farben und Beschichtungen, Klebstoffe und Dichtungsmassen, Bodenbeläge, Wandpaneele, Decken, Isolierung, Möbel und Verbundholz. Die Anforderungen unterscheiden sich je nach Kategorie leicht, drehen sich aber größtenteils um die Themen VOC- und Formaldehydemissionen und/oder -gehalt. Von Natur aus keine VOC-Emissionen verursachende Quellen wie Stein, Keramik, Glas usw. erhalten automatisch die volle Punktzahl.

In den Proca-Erklärungen von EPEA wird die LEED-Bewertung in Prozent als „Beitrag zum Kriterium“ dargestellt. Wenn beispielsweise für den Punkt „Materialbestandteile“ bis zu 2 Punkte vergeben werden können, wäre das Ergebnis x % von 200 (200 von 200 durch volle Punkte).

Weitere Kriterien der LEED-Zertifizierung

Neben den genannten Kriterien gibt es noch einige Kriterien, auf die Bauprodukte indirekt Einfluss haben. Diese Kriterien werden von proca allerdings nicht abgedeckt. Es kann aber sein, dass in Zukunft einige dieser Kriterien auch in die LEED-Bewertung von proca einfließen.

Reduzierung des Wasserverbrauchs in Innenräumen

Mit diesem Kriterium wird ermittelt, wie effizient gewerbliche Armaturen und Geräte mit Wasser umgehen. Das Ziel besteht darin, den Gesamtwasserverbrauch ausgehend von einem bestimmten Ausgangswert um 20 % zu senken.

Kältemittelmanagement

Dieses Kriterium zielt darauf ab, den Ozonabbau und das Treibhauspotenzial zu eliminieren, indem die vollständige Entfernung von Kühlmitteln aus Gebäuden oder die Verwendung von Kühlmitteln gefördert wird, die ein Ozonabbaupotenzial (ODP) von Null und ein Treibhauspotenzial (GWP) von weniger als 50 aufweisen.

Reduzierung der Auswirkungen über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden

Im Rahmen dieses Kriteriums müssen Gebäude bereits bei der ersten Projektentscheidung geringere Umweltauswirkungen nachweisen, indem sie vorhandene Bauressourcen wiederverwenden oder durch eine Lebenszyklusanalyse eine Reduzierung des Materialverbrauchs nachweisen.

Weitere Bewertungssysteme in proca