Cradle to Cradle® Automobil & Mobilität

Der Automobilsektor steht vor enormen Heraus­forderungen: Strafzölle auf Stahlimporte, Reifen­abrieb als Ursache für Mikroplastik, Emissionsvor­schriften für Diesel-PKW und neue Akteure, die auf den Markt drängen. Gleichzeitig rückt im Rahmen der Elektromobilität die Wiederverwertung begrenzt ver­fügbarer Materialien in den Fokus der öffent­lichen Diskussion. Deren Abbau ist nicht nur kosten­intensiv, sondern verursacht auch negative Folgen für Mensch und Umwelt. Einige dieser Heraus­forderungen gelten allerdings auch für alternative Mobilitätslösungen, wie zum Beispiel E-Bikes, Street-Scooter oder Züge.

Effizienzsteigerungen und Recycling ausschließlich als Downcycling zu behandeln, reicht nicht mehr aus. Eine intelligente und echte Kreislaufwirtschaft, verbunden mit klimapositiven Geschäftsmodellen, muss entwickelt werden. Durch das Vorantreiben von Innovationen müssen bestehende Prozesse der Automobil- und Mobilitätsbranche neu gedacht werden.

Wo ist der Unterschied zu bisherigen Automobil- und Mobilitätslösungen?

Ein gewöhnliches Auto besteht aus bis zu 40.000 Teilen, über 1.000 Materialien und etwa 10.000 Chemikalien. Erst wenn das Cradle to Cradle® Designprinzip im Produktdesign berücksichtigt und die Produktkomplexität reduziert wird, wandeln sich Autos, Züge und andere Mobilitätsalternativen zu einer echten „Materialbank“. Diese zeichnet sich bereits mittelfristig durch eine effektive Materialauswahl, höhere Verwertungsquoten und reduzierte Ressourceneinsätze für die Hersteller aus.

„Die Frage ist, welche Art der Mobilität wir wollen? Mehr Komfort und Konnektivität - weniger Feinstaubbelastung und Downcycling! Wir glauben daran, dass das zukünftige Auto der Umwelt nutzt – statt ihr zu schaden!“

Die Digitalisierung von Produkten und Rohstoffkomponenten entlang der gesamten Lieferkette ermöglicht die vollständige Identifizierung aller Materialien. Dadurch lässt sich die Auswahl gesunder Stoffe für Mensch und Umwelt sowie die Kalkulation des Rohstoffwertes optimieren und Innovationszyklen in der Automobil- und Mobilitätsbranche können weiter beschleunigt werden. Autos könnten zukünftig nützlich für die Umwelt sein, statt nur weniger schädlich. Ein Ansatz könnte eine feinstaubbindende Beschichtung am Unterboden der Autos sein.

Wie unterstützt EPEA die Umsetzung von Cradle to Cradle® im Mobilitätssektor?

Seit über 30 Jahren arbeiten wir als Innovationspartner und Wissenstreuhänder weltweit mit Zulieferern, Chemikalien-, Produkt- und Automobilherstellern zusammen. Wir unterstützen Unternehmen mit globalen Lieferketten bei der Umsetzung von Cradle to Cradle® und entwickeln gemeinsam Lösungen für technische und biologische Kreisläufe. 

Im Automobilsektor bieten wir in enger Zusammenarbeit mit dem Recycling-, Entsorgungs- und Logistikdienstleister Interseroh und den Remanufacturing-Experten von Encory eine Komplett-Lösung für das kreislauffähige Auto als Materialbank an. 

  • Bewertung und Optimierung von Materialien und Chemikalien
  • Design for Disassembly
  • C2C Certified™ Zertifizierung
  • Material Passports
  • Umweltpositive Innovationen
  • Zirkuläre Geschäftsmodelle – das Auto als Materialbank
  • Remanufacturing und Verwertungsstrategien

Das EPEA Wissenschaftsteam verfügt im Automobil- und Mobilitätssektor über umfangreiches Wissen zu den chemischen und biologischen Zusammensetzungen der Materialien. Dieses Know-How setzen wir für die Optimierung von Produkten hinsichtlich Materialgesundheit und Kreislauffähigkeit an. Bei der Gestaltung und Umsetzung von C2C-Produkten wird daher jeder einzelne Inhaltsstoff auf seine Eignung für Umwelt und Gesundheit geprüft. 

So arbeiten wir bereits seit vielen Jahren erfolgreich mit Schwalbe zusammen, dem Marktführer für Fahrradreifen und -schläuche. Im Automobilsektor begleiten wir den Zulieferer ZF Friedrichshafen am Standort in Bielefeld bei der Implementierung des C2C-Designprinzips. Der Standort wurde dafür im letzten Jahr mit dem Umwelt- und Klimaschutzpreis ausgezeichnet.

Welche Mehrwerte bieten Cradle to Cradle® Automobil- und Mobilitätslösungen?

Die Materialien der optimierten Produkte können nicht nur als Nährstoffe wiederverwertet werden, sondern die Produkte werden bestmöglich mit erneuerbaren Energien und unter sozialen Bedingungen hergestellt. Das schont unsere Umwelt, schafft soziale Mehrwerte und macht Unternehmen zu einem Teil der Lösung. Gemeinsam erreichen wir: 

  • die höchste ökologische Produktqualität
  • Kenntnis über alle Inhaltsstoffe eines Produktes
  • transparente und gerechte Lieferketten
  • einen positiven Fußabdruck
  • zukunftsfähige Strategien für zunehmende Vorgaben an Hersteller hinsichtlich Materialgesundheit und Recyclingquoten
  • Kosteneinsparungen durch effizientere Materialauswahl, höhere Verwertungsquoten und reduzierte Ressourceneinsätze